Überwachung und Steuerung von linksventrikulären Unterstützungsgeräten
Systeme zur kontinuierlichen außerklinischen Überwachung von PatientInnen mit rotierenden Blutpumpen
An der Medizinischen Universität Wien wurde in Zusammenarbeit mit dem Boltzmann Cluster of Cardiovascular Research ein tragbares Datenerfassungssystem zur kontinuierlichen Aufzeichnung von Pumpendaten und zur Überwachung der Aktivität mit einem triaxialen Beschleunigungsmesser entwickelt. Im Rahmen des Projekts wurde eine Software für die Darstellung und Analyse von Patientendaten in großem Umfang programmiert. Seit 2014 wurde eine Datenbank mit Pumpen- und Aktivitätsdaten mit über 9000 Patiententagen von insgesamt 46 LVAD-PatientInnen aufgebaut.
Entwicklung von Pumpenüberwachungsinstrumenten
Es wurde eine breite Palette von Algorithmen zur Bewertung der Hämodynamik des Patienten entwickelt. Unter ausschließlicher Verwendung von sensorlos abgeleiteten Pumpendaten ist es möglich, den Pumpenfluss abzuschätzen und andere hämodynamische Parameter abzuleiten, z.B. den Status der Aortenklappe, die Kontraktilität des Ventrikels, den Herzrhythmus, die Relaxation des Ventrikels und die Frage, ob die Pumpe den Ventrikel zum Kollaps bringt: ein Mechanismus, der als Sog bezeichnet wird. Darüber hinaus ist es möglich, anhand der Leistungsaufnahme der Pumpe unerwünschte Ereignisse wie eine bevorstehende Pumpenthrombose vorherzusagen.
Ventrikuläre Unterstützungssysteme während des Trainings
Die Belastungsphysiologie während der VAD-Unterstützung wird mit Hilfe von zuvor entwickelten Pumpenüberwachungsalgorithmen in Kombination mit Aktivitätsdaten aus kardialen Rehabilitationsmaßnahmen analysiert. Die heterogenen hämodynamischen Reaktionen auf die Belastung können untersucht werden und bieten ein klareres Bild des Patientenstatus. Vergleiche mit numerischen Simulationen ermöglichen das Verständnis von Ähnlichkeiten mit typischen hämodynamischen Szenarien, wie z.B. reduzierte Kontraktilitäten oder schlechtere chronotrope Reaktion.